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Überblick der gebräuchlichsten Impfungen

Zwischen den beiden Extremen keine Impfung, "weil keine fremden Stoffe in den Körper gehören", und der "Impfwütigkeit" in den USA gibt es tausend anderer Möglichkeiten. Der optimale Impfplan ist nach Kind sehr verschieden. Ich werde nicht auf Impfpläne eingehen, sondern versuchen, im Telegrammstil Information zu liefern. Entscheiden muß jeder selbst.

Zum Verständnis: Antikörper sind "Gegenkörper", körpereigene Stoffe, die sich mit den Krankheitserregern (=Antigenen) verbinden. Das führt dazu, daß die Erreger nicht mehr krank machen können. Antikörper sind in Blut und Seren enthalten; passende Antikörper, wenn das Blut oder Serum von einem infizierten Tier oder Menschen stammen. Aktive Impfungen sind solche, bei denen dem Körper fremde Stoffe zugeführt werden, die in seinem Blut eine Gegenmittelproduktion, z.B. Antikörper, hervorrufen. Passive Impfungen sind Gaben von Blut oder Serum, oder Teilen davon, die solche Gegenmittel enthalten. Diese schützen nur kurzfristig.

Es gibt Impfstoffe aus einzelnen Stoffen (z.B. die Giftabkömmlinge der Diphtherie- und Tetanusgifte), aber auch solche aus abgetöteten ganzen Bakterien oder Viren (Tuberkulose- = Schwindsucht- = BCG-Impfung, Polio = Kinderlähmung) oder aus lebendigen, abgeschwächten Viren (Masern, Mumps, Kinderlähmung, Röteln). Der Keuchhusten- (Pertussis-) Impfstoff ist ein Bakterienauszug. Die Impfreaktion ist verschieden, deshalb muß bei toten Impfstoffen alle 5-10 Jahre nachgeimpft werden, während der Lebendimpfstoff zu lebenslanger Immunität führen kann. Bei der Herstellung von Impfstoffen aus den Krankheitserregern gibt es Schwierigkeiten sowohl mit unerwünschten Teilen der Erreger, als auch mit Bestandteilen der Zellen, die zur Anzucht der Impfstoffe benutzt werden. (Die Entwicklung bei der Kinderlähmung kann in meiner Doktorarbeit: Poliovirus, ein Antigen; Hamburg 1994 nachgelesen werden.) Neuartig ist der Teilstückimpfstoff gegen Hepatitis B, der gentechnisch in Hefezellen vermehrt wird. Nur Polio- und Typhusimpfstoff werden geschluckt, die meisten anderen gespritzt. Impfstoffe haben Haltbarkeitsdaten und müssen sorgfältig gelagert werden.

Gegen einige Krankheiten bekommt das Kind durch den Mutterkuchen Antikörper, gegen andere durch die Milch. Von der zwanzigsten Schwangerschaftswoche an werden Antikörper auf das Kind übertragen, sofern die Mutter sie bildet, gegen Diphtherie, Kinderlähmung, Masern und Tetanus. Diese Antikörper wirken, bis das Kind 3-5 Monate alt ist, wobei der Schutz besser und langanhaltender ist, wenn die Mutter nicht geimpft wurde, sondern die Krankheit hatte. Mit dem Kolostrum werden große Mengen an Antikörpern abgegeben.

Das Immunsystem des Kindes muß reif genug sein für eine Impfung (Das Kind muß 3 Monate alt bei Diphtherie und Keuchhusten sein, 18M bei Pneumokokken). Auch bei Frühgeborenen gilt das Alter ab Geburt; BCG aber erst ab 2500g.

Impfempfehlungen werden für Diphtherie, Haemophilus influenzae, Keuchhusten, Kinderlähmung, Masern, Mumps, Röteln und Tetanus gegeben. Nur unter bestimmten Bedingungen soll geimpft werden gegen: Cholera, japanische Enzephalitis, Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), Gelbfieber, Hepatitis A und B, Influenza, Meningokokken und Pneumokokken, Tollwut, Tuberkulose und Typhus. Gegen einige Krankheiten hilft eine Impfung kurz nach der Ansteckung noch, Hepatitis B, Tetanus, Tollwut. Gegen sehr viele Krankheiten gibt es noch keine Impfung. Gegen einige Krankheiten kann passiv geimpft werden. Da die dann übertragenen Antikörperlösungen von anderen Menschen oder von Tieren stammen, ist die Gefahr einer schweren Allergie gegeben und muß mit dem Krankheitsrisiko abgewägt werden.

Jede aktive Impfung ist ein Gemisch aus körperfremden Substanzen, auf die der Körper reagiert. Mischimpfungen verschiedener Erreger belasten stärker, weil die Mischung mehr Substanzen enthält. Ich kann deshalb selbst nur die DT-Impfung (Diphtherie, Tetanus) und die Polio- (Kinderlähmungs-) Impfung aus drei ähnlichen Erregern empfehlen. Andere Impfungen würden meiner Meinung nach besser in Einzelimpfungen aufgeteilt; erstens, damit sich der Körper gezielt mit der Impfung auseinandersetzen kann, zweitens, damit die Nebenwirkungen zugeordnet werden können, und drittens, um eine Überlastung des Immunsystems (des Krankheitsabwehrsystems des Körpers) zu vermeiden. Meistens bekommen Menschen ja auch nicht mehrere Krankheiten gleichzeitig. Die Tendenz zu Kombinationen von Impfungen hält jedoch an, besonders, weil eine Durchimpfung der Bevölkerung erwünscht ist. "Einmal, und alles ist drin." In den Entwicklungsländern gilt das gleich nach der Geburt. Nach gängiger Meinung wird "Überlastung durch Mehrfachimpfung nicht beobachtet" aber selbst die Mengenverhältnisse der drei Kinderlähmungsvirentypen in der Impflösung haben Einfluß auf die Impfwirkung. Ich wage diese Aussage deshalb schlicht zu bezweifeln. Verschiedene Impfstoffe dürfen nie gemischt werden.

Eigentlich müßte ein Arzt vor einer Impfung so aufklären, wie es das Impfkompendium tut, vor allem zur Erkennung der Nebenwirkungen. Er besitzt eine Aufklärungspflicht, da er sonst rechtlich Körperverletzung begeht. Über die Freiwilligkeit von Impfungen muß gesprochen werden, auch über den Sinn, z.B. Keuchhusten nur unter bestimmten Bedingungen. Allgemeine Hinweise auf irgendwelchen Anmeldeformularen reichen nicht. Alles muß gesagt werden. Wie wichtig das Nachlesen und eine eingehende Diskussion sind, wurde mir klar, als Zwillinge mit einer Krampfvorgeschichte in meiner Stillgruppe von einem Arzt unbedacht DT geimpft wurden. Zur Aufklärung gehört: 1. Ob amtlich empfohlen (ev. Einschänkung), 2. Freiwilligkeit (alle in Deutschland!), 3. Nutzen der Impfung, 4. Benennen der Komplikationen ohne Dramatisierung, 5. Vorsichtsmaßnahmen (z.B. Kontaktpersonen bei Polio), 6. individuelle Beratung, auf Gesundheitszustand und Intellekt abgestimmt.

Impflinge sollten gesund sein und keine Behandlungen bekommen, die das Immunsystem schwächen. Der Abstand zu anderen Impfungen muß eingehalten werden. Wurden ev. antikörperhaltige Produkte verabreicht? Gibt es Krankheiten im Umfeld, Allergien, Krampfanfälle oder eine Schwangerschaft (besondere Impfpläne) ? Bei Polio: Nicht 14 Tage vor oder nach einer Operation. Vor Operationen sollten Impfungen vermieden, aber auf jeden Fall dem Arzt angezeigt werden. Akute Krankheiten, Erkrankungen des zentralen Nervensystems und Immundefekte schließen Impfungen aus. Immundefekte Menschen und AIDS-Patienten dürfen grundsätzlich keine Lebendimpfstoffe bekommen, auch Zytostatikabehandelte oder Immununterdrückte nicht. Für HIV infizierte Kinder gibt es besondere Impfpläne, auch für deren Geschwister. Auch hirngeschädigte Kinder benötigen besondere Impfpläne. Impfschäden müssen sorgfältig dokumentiert werden! U.U. sind umfangreiche Untersuchungen notwendig, damit die Folgekrankheiten behandelt werden können.

Zwischen Totimpfstoffen sind laut Vorschrift keine Wartezeiten notwendig, auch zwischen Totimpfstoffen und einem einzigen Lebendimpfstoff nicht. Zwischen zwei Lebendimpfstoffgaben sollen (mit Ausnahmen) vier Wochen liegen. Kombinationsimpfungen werden empfohlen. Bei einigen Impfungen z.B. bei Verletzungen mit Infektionsgefahr sind aktive und passive Impfung gleichzeitig notwendig.

Allergien sind auch ein Impfproblem. Gelbfieber- und Influenzaimpfstoff enthalten viel Hühnereiweis, aber auch Masern-, Mumps-, FSME- und Tollwutimpfstoff. Ev. sollte der IgE- Spiegel im Nabelschnurblut getestet werden, oder Versuchsimpfungen sollten durchgeführt werden. In einigen Impfstoffen sind Aluminiumsalze vorhanden, die den Impfeffekt verbessern. Formaldehyd und das Antibiotikum Neomycin werden zum Konservieren eingesetzt. Nach Entfernen der Peptone kommt es heute weniger zu Allergien nach Tetanusimpfung. In Verbindung mit Keuchhustenimpfung kommt es weniger als bei der Einzelimpfung zu Asthmaanfällen. Das Phenol in Cholera- und Pneumokokkenimpfstoff kann zu Allergien führen. Die als Stabilisatoren benutzten Stoffe Human-Albumin und Polygeline sind angeblich in den geringen Konzentrationen nicht allergen, sollen aber bei hohen Dosen zum anaphylaktischen Schock führen. Weitere verwendete Substanzen sind Thiocyanat und Bernsteinsäure, die der Körper selbst herstellt, sowie Äther, Propiolacton, Tween 80, Phenolrot, Natriumtetraborat, Protaminsulfat und Chloroform. Allergische Reaktionen durch Verunreinigungen sollen sehr selten sein.

Zum Nachdenken: Impfkompendium S.88 betrifft "Impfgegner": "Da es sich hierbei in erster Linie um Ärzte und Krankenpflegeberufe handelt,..."

Meine eigenen Kinder sind nicht gegen Tuberkulose BCG geimpft. Es ist sehr lästig, daß der schulärztliche Dienst immer wieder Tuberkulintests machen muß. Als mein Sohn nun für ein Jahr in die USA fuhr, hatten wir große Schwierigkeiten, seine Kinderkrankheiten nachzuweisen, da sonst dort alles geimpft wird als Voraussetzung für einen Schulbesuch. Es ist also günstig, sich Kinderkrankheiten vom Arzt bestätigen zu lassen.

Das Impfkompendium von Heinz Spiess (Thieme-Verlag) kostet zur Zeit 42,- DM. Ich habe immer ein Impfkompendium zur Hand gehabt, als meine Kinder klein waren und immer nachgelesen, ob eine Impfung für mich und meine Kinder sinnvoll war, und wenn ja mit welchen Nebenwirkungen ich zu rechnen hatte. Auch bei der Beratung anderer habe ich immer wieder nachgelesen.

Letzte Bearbeitung: Dez. 2001


Themenübersichten: Der Anfang macht's - Stillen und Gesundheitsprobleme - Brustkrebsrisiko bei Flaschenernährung - Impfen - Verschiedenes


22-2-2008 / © Christiane Bergmann / URL dieser Seite: http://www.mamanatur.de/mmt4-03.htm