Stellungnahme zu:
Zusammenhang zwischen Brustkrebsrisikofaktoren und religiöser Praxis in Utah (M. Daniels et al., Preventive Medicine 38 (2004) 28-38)
Chinesinnen und Japanerinnen kennen keinen Brustkrebs, ihre Männer keinen Prostatakrebs. Das könnte daran liegen, dass sie keine Kuhmilchprodukte vertragen, weil ihnen Laktase zur Milchzuckerverdauung fehlt. Wenn jetzt Milch in diese Regionen geliefert wird, werden wir die Ergebnisse sehen.
Die Studie berichtet von weiteren Schutzfaktoren vor Brustkrebs, so von der Religion der Mormonen.
Sicher müssen wir nicht gleich alle Mormonen oder "Die Heiligen der letzten Tage" werden, es ist aber schon erstaunlich, welche Auswirkungen es hat, wenn Religionen zu gesunder Lebensführung zwingen.
Die Brustkrebsrate im Bundesstaat Utah der USA ist besonders niedrig, obwohl der Anteil weißer Frauen, die besonders häufig Brustkrebs haben, dort hoch ist.
Durch eine statistische Untersuchung konnte gezeigt werden, dass strenggläubige Anhängerinnen von christlichen Sekten, die jede Woche zur Kirche gehen, besonderen Schutz gegen Brustkrebs genießen, vermutlich weil die Kirche zu Heirat und Familie ermutigt und Alkohol und Tabak verbietet.
Die Frauen dieser Gruppierungen haben viele Kinder und stillen lange. Sie nehmen keine oralen Verhütungsmittel und keine Hormontherapie im Klimakterium.
Besonders in Familien mit hohem Einkommen steigt die Lebensstillzeitdauer. Die Anzahl der Geburten und die Gesamtlänge der Lebensstillzeit sind die wichtigsten Faktoren gegen den Brustkrebs, unabhängig vom Einsetzen der Menarche, dem Alter bei der ersten Geburt oder der Menopause. Die Studie fand 7% weniger Brustkrebsrisiko für jede Geburt (Lebend- und Totgeburten) und 4,3% weniger für ein Jahr Stillen.
Jüngere Frauen stillen wieder länger. Frauen, die gebildet sind und es sich leisten können, bleiben zuhause.
22-2-2008 / © Christiane Bergmann / URL dieser Seite: http://www.mamanatur.de/mmt3-01.htm