Soor

Es gibt Infektionen, die durch das Stillen von der Mutter auf das Kind übertragen werden können, z.B. AIDS. (Dies geschieht, wenn das Kind nicht total vollgestillt wird oder in der Abstillzeit.) In den meisten Fällen liefert die Mutter dem Kind jedoch die Abwehrstoffe gegen die Infektion gleich mit, deshalb verlaufen die Krankheiten oft sehr mild oder treten trotz Infektion (Ansteckung) gar nicht auf. Wenn nicht gestillt wird, stecken sich die Kinder auf anderem Weg an und sind überhaupt nicht geschützt.

Das Abwehrsystem aller Menschen hat Stärken und Schwächen. Hat eine Frau ihren Mann nach dessen nicht von ihr bewusst wahrgenommenen Geruch des Immunsystems (ohne Pille) ausgesucht, so bekommt das Kind eine optimale Versorgung durch die Vererbung mit. Die Verteidigungsfähigkeit der Abwehr ist ererbt und wird durch Kontakt mit Keimen und Impfungen reguliert. (Eine erworbene Abwehrschwäche wäre eine akute HIV-Infektion, wenn die Krankheit schon beim Kind ausgebrochen ist.)

Soor sollte von einem Arzt festgestellt werden.

Soor, egal an welcher Stelle er auftritt, ist immer eine hartnäckige Geschichte, weil die Infektion großräumig bekämpft werden muss. Keime sitzen nämlich nicht nur an den Stellen, wo sie Schwierigkeiten verursachen. Bei Soor im Mundbereich ist die Brust der Mutter mit infiziert, bei Soor im Genitalbereich der Mutter ist der Vater mit infiziert. Mit einer Handberührung z.B. kann eine Infektion an jede Stelle des Körpers und zwischen verschiedenen Personen transportiert werden.

Die Behandlung kann nur darin bestehen, die Stellen mit sichtbarer Infektion und ihre direkten Kontakte zu behandeln. Es gibt wirksame Mittel, die auch in Schwangerschaft und Stillzeit verträglich sind, siehe "Arzneiverordnung in der Schwangerschaft und Stillzeit" von Spielmann et al.

Einen Scheidenpilz sollte man auf jeden Fall behandeln lassen, gleich, ob es dieselbe oder eine andere Infektion ist. Die "Chemie" bleibt bei vielen Mitteln auf der Außenhaut und ist deshalb keine Gefahr für das Stillen